Anfang der 90 Jahre entstand die Idee ein traditionelles Schiff in Eigenleistung und unter Verwendung überlieferter Verarbeitungsmethoden zu bauen.

Da es keine Bauzeichnungen für Pfahlewer gibt, waren wir auf Skizzen, Baubeschreibungen und Modelle angewiesen die sich im Altonaer Museum, sowie im Schifffahrtsmuseum Brake fanden. Ein Schiffskonstrukteur fertigte an Hand dieser Unterlagen einen Linienriss. Durch Zufall fanden wir einen Waldbesitzer der unser Vorhaben unterstützte und den wir um eine Menge krummgewachsener Eichen erleichterten.

Auf einem Bauernhof in der Nähe von Schleswig wurde das geschnittene Holz gelagert, und eine Werkstatt eingerichtet. Ein alter Wohnwagen diente als Unterkunft für zum Teil 7 Menschen gleichzeitig. Bei reisenden Zimmerleuten hatte sich die ungewöhnliche Baustelle schnell herumgesprochen und so waren oft mehrere Zimmerer beim Bau beteiligt. Die Bauzeit zog sich über 5 Jahre hin und im Juni 97 konnte die Ronja ihrem Element übergeben werden.

Die Segel wurden von dem damals 90jährigen Segelmacher Paul Külper gefertigt, dessen Vater 1917 mit einem Fischerewer auf See geblieben war. Unter Zuhilfenahme seiner uralten Nähmaschine, einer gehörigen Grogration und manch gesponnenem Garn wurden die Segel in traditioneller Weise in nur 3 Wochen gefertigt. Die bei Pfahlewern üblichen Luggersegel erwiesen sich allerdings als nicht effizient, sodaß wir seit 5 Jahren mit einem Gaffelgroß und einer Botterfock fahren.


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